Dr. Maria Montessori - ihr Leben
Maria Montessori war die erste Frau Italiens, die Medizin studierte und den Doktortitel der Medizin erwarb. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Assistenzärztin in einem Krankenhaus in Rom. Sie befasste sich mit Literatur über Kinder mit Behinderungen und gewann daraus die Überzeugung, dass diesen Kindern nicht nur durch medizinische Betreuung, sondern durch Beobachtung und strukturierte Erziehung geholfen werden kann. Sie entwickelte spezielle Materialien, die die Kinder in ihren Entwicklungsprozessen fördern und unterstützen sollten.
Ihre Arbeit brachte schnell Erfolge: Bereits nach zwei Jahren konnten die Kinder eine Regelschule besuchen. Maria Montessori begeisterte sich fortan für Pädagogik und schrieb sich an der Universität für Kurse in Pädagogik, Psychologie und Philosophie ein. 1907 eröffnete sie in dem römischen Armenviertel San Lorenzo das erste Kinderhaus „Casa di Bambini“. Ziel des Kinderhauses war es, Straßenkinder vor Verwahrlosung zu schützen, ihnen in einem geordneten Umfeld das Lernen zu ermöglichen sowie ihren Eltern die Möglichkeit zu geben, arbeiten zu gehen. Nach überragenden Erfolgen in San Lorenzo gab sie ihre zuvor gegründete Arztpraxis auf. 1916 verließ sie Italien und ließ sich in Barcelona nieder, wo sie die nächsten 20 Jahre lebte.
Aus ihren Beobachtungen entwickelte sie das, was wir unter Montessori-Materialien und -Prinzipien verstehen. Nach den Erfolgen des „Casa di Bambini“ fanden zunächst in Italien, dann in anderen Städten Europas internationale Ausbildungskurse für Lehrer statt. Als sie sich in den dreißiger Jahren weigerte „Botschafterin der Kinder“ für das italienische Regime zu werden, wurden ihre Schulen geschlossen.
1939 fand sie Exil in Indien, wo sie indische Lehrer ausbildete und die „Indische Montessori Gesellschaft“ gründete. Ende der vierziger Jahre war sie auch in Pakistan und auf Ceylon tätig.
Maria Montessori starb am 6. Mai 1952 in Nordwiik aan Zee in Holland.